Nach einem langen gemütlichen vorösterlichen Frühstück auf der Plaza von Algodonales wurden Autos und Bus hoch beladen, um zum nächsten Zwischenstopp auf der Strecke nach El Yelmo aufzubrechen. Aufgrund der günstigen Wetterprognose für das Fluggelände in Loja hatten wir beschlossen, dort einen fliegerischen Halt einzulegen. Nach etwa zweistündiger Fahrt erreichten wir das Hotel vor Ort und machten uns auch umgehend auf Richtung Landeplatz. Es erwartete uns ein luxuriös großer und übersichtlicher Landeplatz mit leichten thermischen Ablösungen aber durchaus moderaten Bedingungen. Wir fuhren natürlich sofort zum Startplatz hoch - eine etwas längere Auffahrt um den Flugberg herum mit grandioser Aussicht. Der Startplatz selbst offenbarte sich ebenfalls als für jeden Könnerstand geeignet. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt noch etwas viel Wind ... Wir machten uns erst einmal auf ins (windgeschützte) Lee und suchten den Blick auf die Sierra Nevada. Einige gingen in der Botanik spazieren, andere genossen die Siesta in der Sonne. In dieser Höhe von ca. 1000 m hatte die Natur einiges zu bieten: die Macchia fing gerade an wundervoll an zu blühen - Milchstern, Gelbstern und vor allem die eher selten anzutreffenden Orchideen in weiß, rosa und lila fesselten die Betrachter. Der Fachmann konnte sie sogar als Knabenkraut “ansprechen”. Besonders der Thymian mit gedrehten niedrigwüchsigen Stämmen, geschützt zwischen den Felssteinen, bot optische und olfaktorische Sinneseindrücke.
Die Sonne neigte sich schon etwas und wir versammelten uns hoffnungsvoll erneut am Startplatz. Zwischenzeitlich hatten sich auch noch zwei Flieger vor Ort eingefunden, die aber aufgrund des sehr starken Windes bald wieder aufbrachen. Wir verblieben aber dennoch weiter hoffnungsvoll und warteten geduldig auf das Nachlassen des Windes. Allerdings war etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang auch für uns klar, dass heute vielleicht nur noch Speedflyer auf ihre Kosten kämen.
Im Hotel mit angeschlossenem Restaurant kamen wir aber kulinarisch doch noch auf unsere Kosten bei recht gutem Rioja.

Am nächsten Morgen machten wir uns nach Einsicht der Wettervorhersagen in Richtung Granada auf, zu einem Berg, der für den Tag als möglicherweise fliegbar eingeschätzt wurde. Er lag ebenfalls auf unserem Weg nach El Yelmo. Der dazugehörige Landeplatz befindet sich zwischen Autobahn und einem Stadtteil von Granada auf einem ausgedehnten Hochplateau. Die Windverhältnisse vor Ort zeigten noch passende Windrichtung für diesen Startplatz, weshalb wir erst einmal mit Groundhandling “sportelten”. Allerdings war der Wind für das Bodentraining sehr wechselhaft und die erwartete Windrichtung stellte sich leider auch nach mehreren Stunden nicht ein . Auch hier hatten wir Besuch von Lokals, die uns rieten, das Beste aus dem restlichen Tag zu machen: als Möglichkeit bot es sich an, die Alhambra oder zumindest ihre umliegenden Gärten zu besuchen. Aufgrund des hohen Zulaufs an Osterbesuchern und begrenztem Kartenkontingent konnten wir zwar nicht in den Palazzo selbst, aber auch der Spaziergang rundherum entlang der Mauern und Gärten war sehr frühlingshaft, schön und eindrücklich. Beispielsweise konnte man in einem kleinen Verkaufsladen auf dem Gelände der Alhambra wunderschöne Reste von Originalvertäfelungen, Schnitzereien und bunte ornamentale Fliesen bewundern. Ein kleines frei zugängliches Bäderhaus mit sternförmigen Öffnungen an der Decke ließ uns durch den stimmungsvollen Lichteinfall die Schönheit des Palazzos selbst nur erahnen.
Nach diesem kulturellen Highlight fuhren wir in Richtung Endquartier, wo wir mit einem köstlichen mehrgängigen Menü in einem wunderschönen Ambiente empfangen wurden und den Abend ausklingen ließen.

(Barbara und Inge)

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