Heute fliegen wir ausnahmsweise nicht, obwohl das Wetter wie immer vielversprechend ist. Weil wir eine zweitägige Trekkingtour zum Korchon (3.200 NN) geplant haben, wollen wir gleich früh aufbrechen. Mittlerweile regt sich niemand mehr auf, wenn wir auch eine halbe Stunde aufs Frühstück warten müssen. Der Jeep kommt ja eh eine halbe Stunde zu spät. Auf einer staubigen, mit Schlaglöchern übersäten Piste, schaukeln wir bis zum ersten Fluss wo wir aussteigen müssen um selbstständig die Überquerung zu bewältigen, was auch fast allen gelingt. Fast. Einer lag im frischen Gletscherwasser und sah aus wie eine Schildkröte, streckte alle viere in die Lüfte ;-) .
Am Ausgangspunkt unserer Trekkingtour (1270 Höhenmeter) warten 16 einheimische Träger (Koch und Guide inklusiv) um unsere Packsäcke sowie die komplette Küche und die Zelte auf zu schultern. Durch dschungelähnliche Bergwälder, wie sie schöner in keinem Kinderbuch beschrieben sind, kämpfen wir uns mühsam vor. Unsere “Porter” versorgten uns mit ausgiebigen Teepausen und vorzüglichem frisch gekochtem Mittagessen. Nach weiterem Fußmarsch schlagen wir schon unser Nachtlager auf, inzwischen sind wir schon rund 2150 Meter über NN. Im Nu waren die Zelte aufgebaut und wir sammelten schnell noch Brennholz für ein Lagerfeuer. Unsere Küchenmannschaft überraschte uns dann zum Sonnenuntergang mit five a clock tea (oder Kaffee und Schokolade mit Bisquit). Alsbald zauberten sie uns dann ein ausgiebiges Nachtmahl. Zu keiner Zeit erlebten wir ein besseres Menü hier in Nepal, frische Tomatensuppe mit Koriander, Gemüsecurry mit Reis und Dal, zum Nachtisch in Honig ausgebackene Banane, köstlich. Ein klarer Nachthimmel versprach eine kalte Nacht und hielt sein Versprechen, die Temperatur sank unter Null Grad bei sternenklarem Himmel.

(Roland/Klaus/Wolfgang)

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