Nepal - Paragliding-travel mit Ewa Wisnierska
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Nepal - Gleitschirm-Reise mit Ewa Wisnierska

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  Nepalreise Nov. 2010 - Tagesbericht vom 18. November
 
 

Pokhara, den 18. November 2010

Der Hahn kräht früh in Pokhara und wenn es den nicht gäbe würden uns diese kleinen Vögelchen wecken, die sich morgens zu Hunderten auf einem Baum bei unserem Hotel versammeln. Also um 10.00 soll es auf den Berg gehen und es ist noch dies und das zu erledigen. Beim Barbier treffe ich Stefan, der sich wohl auch nicht mehr mit Stoppeln sehen mag. Es ist schon eine ganz neue Erfahrung, jemanden so nahe mit einer Klinge an sich ran zu lassen. Aber das sind Profis - auch was das Kaufmännische angeht, denn den Preis wollen die beiden Barbiere auf keinen Fall vorher verhandeln. Na dann, hinsetzen und entspannen. Nach einer gründlichen Gesichtswaschung wird die Rasierseife aufgetragen, und dabei wird sehr gründlich gepinselt und Zeit spielt wirklich keine Rolle. Als die neue Klinge in das Rasiermesser eingesetzt wird, bitte ich den Barbier, das mitgebrachte Desinfektionsmittel zu verwenden. Er tut es - milde lächelnd. Vor dem ersten Schnitt macht er noch eine rituelle Bewegung mit dem Messer in der Luft vor seinem Gesicht. Dann bin ich mir sicher, dass alles gut werden wird. Trotzt heftiger Stoppeln wird kein Tropfen Blut fließen, das Muttermal an meinem Halse hat er längst lokalisiert. Gelernt ist gelernt. Nach einem zweiten Durchgang ist der Barbier mit seinem Werk zufrieden, reinigt mein Gesicht nochmals und beginnt mit einer Gesichtsmassage, Hals und Schultern eingeschlossen. Zum Schluss gibt es noch ein paar hohl klingende "Kopfnüsse", die mich zum Lachen bringen. Vermutlich löst das die ersten Kalkansätze. Auch nach getaner Arbeit gibt es keine Preisangabe. Ich gebe 200 Rupien und er ist sehr zufrieden. Ich auch. Später höre ich, dass 100 der übliche Preis sind. Egal, für zwanzig Minuten Arbeit sind diese umgerechneten 2 Euro sicher in Ordnung.

Dann noch entspannt frühstücken, für mich Pilzomlette mit 2 Tassen "organic" Coffee mit Milch - die Nepalesen haben bereits verstanden, welche Vokabeln die Deutschen gerne hören. Anschließend geht es mit dem Taxi zum Startplatz, der Nebel, den wir unten schon heute morgen hatten, gibt es oben leider auch reichlich. Aber unsere Geduld wird schnell belohnt. Vom oberen Startplatz starten bereits einige Tandems - wahrscheinlich fliegen die mit Instrumenten, denn schwupp dich verschwinden sie in den Wolken. Aber das sind Einheimische und das heisst für uns, gleich geht die Sicht auf. Schnell sind wir startklar.

Werni zeigt uns, dass es sogar trägt, ein wenig zumindest. Dann haben wir ein paar Startabbrüche - aber besser rechtzeitig abgebrochen als mit Verhänger in der Luft. Allerdings ist das mit dem rechtzeitig auf kurzen Startplätzen so eine Sache. Einer von uns hatte zwar viel Schwung beim Start, aber nicht im richtigen Moment, was ihm einen kurzen Erkundungs-Ausflug in die nepalesische Botanik ermöglichte. Am Startplatz legt einer der Einheimischen den Schirm für Thomek aus, als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht als Groundhandling. Dann starten wir nach einander weg und alles ist bestens. Mein Vario zeigt mir 2,5 m/s Steigen an und das ist für einen so dunstigen Tag mehr als ich erwarten konnte.

Da das Wetter schlechter wird und auch Regen möglich scheint, lassen wir es heute bei einem Flug und machen einen Ausflug in ein Kloster der tibetischen Mönche, die ganz in der Nähe bei ihrer Flucht aus Tibet hier gestrandet sind. Insgesamt leben in bzw. um das Kloster ca. 1500 Tibeter. 1959 beim Einmarsch der Chinesen ist der Dalei Lama mit einem großen Teil seines Volkes nach Indien und Nepal geflohen. Seither ist Tibet annektiert und wird seitens der Chinesen als eigene Provinz betrachtet. Tibeter leben hier in Nepal in recht schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen, denn sie bekommen keine Arbeitserlaubnis. Lediglich die traditionellen Handwerke und der Verkauf der Erzeugnisse halten die Familien mehr schlecht als recht über Wasser. Wir werden von zwei Tibeterinnen zum Tee eingeladen - es ist traditioneller Buttertee mit etwas Salz, zu dem sie uns leckeres Nan (Fladenbrot) mit pikanter Chlili Paste oder für die süssen unter uns mit Marmelade servieren. Ich trinke 3 Tassen, und nicht aus Höflichkeit, aber meine Fliegerkollegen sind nicht alle begeistert. O. K. es ist sicher keine Suchtmittel... Sie bieten uns den selbstgefertigten Schmuck an, wir verhandeln ein wenig und kaufen so dies uns das schöne Stück.

Dann kommt die Gebetsstunde der Mönche. Vor dem Tempel ziehen wir die Schuhe aus uns setzen uns sozusagen als Zuschauer in die hinteren Reihen. Die Atmosphäre ist für mich etwas Besonderes. Die Mönche sprechen - meist nicht genau gleichzeitig - ihre rituellen Formeln, immer wieder unterstützt durch kräftiges, rhythmisches Trommeln und die alphornähnlichen Trompeten. Ich schließe die Augen und kann ganz auf mich konzentriert diesen außergewöhlichen Klangteppich genießen. Das Ganze hat auf mich die Wirkung einer Entspannungstrance. Gelegentlich werfe ich einen Blick auf die ganz Jungen Mönche, die ganz nahe bei mir sitzen und gelegentlich auch untereinander ein paar Spässe machen. Nur einer geht mit dem Besen umher, muss immerzu fegen und sich immer wieder auf den Boden werfen und den Touristen sagen "no photo, please!". Wahrscheinlich hat er was ausgefressen...

Auf dem Heimweg regnet es und die Auto- und Motorradfahrer hupen auffallend wenig und alles wirkt noch entspannter als sonst. Aber vielleicht liegt das nur an mir. Sei`s drum, schaden kann es nicht, wenn ein paar tibetische Mönche in Nepal für das Wohl der Menschheit beten.
Vielleicht hilft das auch beim Wetter für uns Gleitschirmflieger. Also, den Bericht von morgen lesen, dann wird man ja sehen. (Horst)

Eigentlich schon genug erlebt für einen gelungenen Tag, aber am Abend gab es noch ein besondere Überraschung. Zunächst frönten einige von uns wieder dem Shopping-Fieber, hier in Pokhara gibt es hunderte von Läden die alles zu bieten haben, was man eigentlich nicht braucht aber immer schon gerne mal gehabt hätte. So z.B. auch der gut sortierte Shop von Mr. Cashmere. Wie der Name schon andeutet, offeriert der charmante Kaschmiri Schals und Teppiche, vor allem aus seiner Heimat und am liebsten die Handarbeiten seiner Familie und seiner Bekannten. Das sind wahre Kunstwerke, in aufwendigster Feinarbeit hergestellt, mit prächtigen Farben, seltenen Mustern und allerbester Qualität. So etwas bekommt man nur selten zu sehen, aber wer so ein Schmuckstück mal in der Hand hatte und die geschmeidig weiche Pashmina-Wolle gefühlt hat, will es am liebsten gar nicht mehr her geben.

Nebenbei erfahren wir hier noch jede Menge über verschiedene Woll-Qualitäten und dass man sie mit dem Feuerzeug voneinander unterscheiden kann, was eigentlich Pashmina ist, und natürlich wie der Pelz der kleinen Hochland-Schafe nach unzähligen Arbeitsschritten endlich zum Schal wird.

Tja, und weil uns Mr. Cashmere offensichtlich ins Herz geschlossen hat, lädt er uns kurzerhand zur Geburtstagsfeier einer guten australischen Freundin ein, die heute auf stolze und erfahrungsreiche 69 Jahre zurückblicken kann. Bei ausgezeichneten Momos und verschiedenen mehr oder weniger alkoholischen Getränken lassen wir es uns gut gehen und sind wirklich überrascht von der herzlichen Freundlichkeit der Gastgeber, des Geburtstagskindes und auch des Restaurant-Personals.

Irgendwoher krächzt irgendwann Musik (die akustische Qualität ist in diesem Moment vollkommen unwichtig) und kurz darauf ist die Dachterasse die wildeste Tanzfläche der Stadt geworden. Neben dem nepalesischen hat sich hier vor allem auch das polnische Temprament von Thomas (Thomec) offenbart!

Ein wirklich gelungener Abend ein völlig unerwartetes geschenk, wie so voeles in diesem wunderbaren Land am Himalaja. (Ergänzung von Thomas)

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