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Weltrekordversuch in Südafrika (2)

 
 

28.11.07. Variabler Wind und Sonnenstich

Der Tag beginnt mit einer Erleichterung für Pete und einem Dämpfer für das schweizer Team: leider haben die sich gestern aus Versehen in einen für Gleitschirme nicht zugelassenen Luftraum treiben lassen haben, ihre Strecken können deshalb nicht gewertet werden. Somit darf Pete mit 187 km den inoffiziellen „Tagessieg“ feiern. Ganz motiviert bereitete ich mich für einen langen Flugtag vor. Heute will ich weit weg fliegen. Es wundert mich nur, dass die Anderen sich so viel Zeit lassen. Bis ich die Wettervorhersage höre. Wind aus Ost, dann aus West und Nord. Aha, also wieder keine weiten Flüge. Wir entscheiden also, den strahlenden Sonnenschein für neue Flugaufnahmen zu nutzen. Am Flugplatz angekommen, bauen wir unseren Startplatz drei Mal um, da sich der Wind nicht entscheiden kann. Soll ich Fliegen oder nicht fliegen? Die Dust Devils, die alle paar Minuten durch ziehen, sind mir suspekt. Als sich der Wind einigermaßen eingependelt hat (auf Nord) und die Jungs begeistert landen, entschließe ich mich, zumindest mal eine kleine Runde zu drehen. Kilometer große Hammerthermik und das dazu passende Sinken erweisen sich aber deutlich sportlicher als gestern. Ich merke, dass ich es nach den herbstlichen Flügen in Europa und dem letzten World Cup in Argentinien nicht mehr gewohnt bin.
Den Tag lassen wir mit einem gemütlichen gemeinsamen Grillabend ausklingen. Leider kriege ich schreckliche Kopfschmerzen, die mit allen Mitteln nicht nachlassen wollen, und so ziehe ich mich recht bald zurück. Habe ich etwa zu lange am Boden gestanden? Fliegen ist also doch gesünder. Na dann morgen wieder.
Grüssli, Ewa

27.11.07. Erste Streckenflüge

Endlich sieht es richtig gut aus. Zwar erwarten wir heute keine Weltrekordflüge, weil die Basis zu tief und der Wind zu schwach ist, aber zum einfliegen lädt der Himmel richtig ein. Ich entscheide mich ohne Hektik für einen relativ späten Start, da ich nur nach Hope Town fliegen möchte – eine Stadt 116 km nördlich von De Aar. Die Jungs nehmen es etwas ernsthafter mit dem gegeneinander fliegen und geben sich die Kante. Ich lande ca. 15 Uhr an meinem Ziel um weitere 70 km im Auto zu verbringen. Greg und Pete fliegen 40 Min später über mich drüber und halten weiter Richtung Norden. Um 19 h ist Pete auch endlich am Boden. Die Tracks haben wir noch nicht ausgelesen, da wir erst um 23 Uhr zurück kammen, aber schätzungsweise ist er etwa 180 km geflogen. Harte Arbeit. Bei dem schwachen Wind, teilweise von der Seite und mit sehr hohen Sinkwerten zwischen den Thermikbärten, war es nicht so einfach die Strecke zurück zu legen.
Das Swiss Team startet 30 Min vor uns und der weiteste Flug betrug bei ihnen ca. 220 km. Leider sind sie noch nicht zurück (00:05 Uhr) und ich weiß nicht wer am weitesten geflogen ist.
Momentan bläst der Wind wieder ganz kräftig aber für morgen sind ähnliche Verhältnisse wie für heute vorhergesagt. Na dann jetzt brav schlafen um morgen fit zu sein.
Gute Nacht, birdy

26.11.07. No Task today.

Der gute Eindruck von gestern wurde sofort korrigiert. Am Abend haben wir noch schöne Sonnenuntergangflüge machen können, doch heute sieht alles anders aus. Schon um 6:30 wurde ich von den Schlägen der Türen wach, die bei dem stürmischen Wind zu leben begannen. Gestern wollten wir den Vorhersagen nicht trauen, die 40 km/h versprochen haben. Leider hatten sie Recht. Meiner Schätzung nach erreichen die Böen locker 50 km/h. Ans Fliegen ist heute nicht zu denken.
Na gut, das können wir nicht ändern. Noch ein Tag Ruhe schadet meiner Schulter sicher nicht, auch wenn ich mich nach den Wundertabletten fast schmerzfrei fühle. Alfredo macht auch viel besseren Eindruck als gestern.
Vielleicht fahren wir heute Abend zu den Nilpferden. Vor einiger Zeit sollen sie ausgestorben sein und man versucht sie hier wieder einzusiedeln. Naben den Büffeln gehören sie in der Gegend zu den gefährlichsten Tieren, nicht nur für die außen landenden Gleitschirmpiloten. Bin schon gespannt. Die sehen ja sonst so nett aus. Tagsüber sitzen sie aber im Wasser, deshalb werden wir erst abends hin fahren. Ist auch verständlich bei dem Wetter. Obwohl die starke Sonne bei dem Wind erst an dem Sonnenbrand zu spüren ist. Zum glück bei mir nur an den Füssen, die ich vergessen habe einzukremen J

Heute Morgen in DeAar (video)

Viele Grüsse nach Europa, vergesst die warmen Socken nicht!
Ewa

26.11.07. Nachtrag
Es wird nichts mehr mit den Hippos heute. Schade, habe mich so drauf gefreut. Liegt daran, dass wir zu lange unterwegs waren um die Filmaufnahmen zu machen. Arbeit ist halt Arbeit. Dann warten wir eben auf einen anderen Tag, der sich dafür eignet.

25.11.07, De Aar

Die Fahrt war gestern sehr angenehm. Der Weg führte durch schöne, bergige Landschaft und wir hatten kaum Verkehr auf der Strasse. Dazu kam irgendwann der Vollmond hinter dem Horizont heraus und beleuchtete ganz hell die Gegend (ich habe vorher noch nie nachts die Sonnenblende im Auto gebraucht, aber man lernt immer was dazu). Kurz nach Mitternacht waren wir in De Aar angekommen. Eine nette Überraschung erwartete mich. Martin Bacsak – ein Freund, den ich in Kapstadt besuchen wollte, jedoch erfuhr, dass er in Namibia unterwegs sei - hat mit seiner Frau Klaudia auf der Rückfahrt ein Stopp im gleichen Hotel angelegt. Und so wurde die Nacht etwas länger.
Morgens stellten wir fest, dass wir ein Haufen Kranker sind. Alfredo bleibt mit Fieber im Bett, Pete kühlt seinen verspannten Nacken mit Eiswürfel und ich realisiere, dass die leichte Zerrung, die ich mir nachts beim Ausladen vom Auto zugelegt habe, meine Schulter leider für heute flugunfähig macht.
Ich fahre trotz dem zum Flugplatz mit um mich mit dem Ablauf vom Windenschlepp vertraut zu machen und mich zu überzeugen ob die Windverhältnisse wirklich so sind, wie man mich gewarnt hat. Zu meinem Erstaunen lief alles reibungslos und der Wind war viel schwächer als erwartet. Für mich war der Schlepp mit der Abrollwinde etwas Neues und so richtig entspannt werde ich den ersten Flug sicher nicht machen können. Aber neue Situationen verunsichern bekanntlich und ich denke, nach den ersten 2-3 Starts werde ich mich dran gewöhnen. Ich hoffe, ich kann es schon morgen, denn das Wetter scheint immer besser zu werden, obgleich die Basis und der zu schwache Wind heute sicher keine Rekordverhältnisse boten. Schauen wir mal was die nächsten Tage bringen.

Bis morgen, birdy

p.s. und für die, die es wissen wollen: das Wetter in De Aar

 

     
   

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